Diesen Monat wollen wir dem Thema Selbstwert etwas näherkommen. Ich möchte dich einladen in diesem Beitrag etwas über den Zusammenhang zwischen Selbstwert und dem Bei-sich-sein zu erfahren.

In einem zweiten Artikel soll es speziell um das Thema Selbstwert und Gesundheit gehen und wie beide Sachen unmittelbar zusammenhängen.

Im dritten Artikel zu dieser kleinen Reihe spreche ich speziell das Thema Perfektionismus an. Hier soll es darum gehen, warum ein hoher Perfektionismusanspruch an sich selbst mit einem niedrigen Selbstwert einhergeht.

 

Selbstwert – Was ist das eigentlich?

Warum beschäftigen wir uns eigentlich so viel mit Selbstwert? Und beschäftigt sich wirklich jeder damit? Ich stelle mal die steile These auf, dass sie nur die eine Hälfte mit dem Thema beschäftig: nämlich diejenigen, die wenig oder keinen Selbstwert haben und gerne mehr von dem coolen Stuff hätten.

Du kannst dir im Internet zahlreiche Tests reinziehen, wie hoch dein Selbstwertgefühl ist, aber im Grunde weißt du es auch ohne Test. Denn diejenigen, die kein Problem mit dem Selbstwert haben, machen auch keine Tests, die beschäftigen sich nicht damit, ihnen geht es gut!

Typische Fragen, die mit einem niedrigen Selbstwertgefühl einhergehen sind zum Beipiel:

Warum sind die anderen so blöd?

Sieht denn keiner, wie es mir wirklich geht?

Warum reicht es eigentlich nie, was ich mache?

Ich wurde kritisiert. Mich mag ja eh keiner!

Mich kann man eh nicht mögen, weil ich …

Immer werde ich verlassen!

Ich strenge mich doch so an, aber nie bin ich so wie die anderen.

Ich kann meiner Meinung nicht sagen, denn sonst werde ich nicht geliebt!

Kommt dir das bekannt vor?

Dann kann es sein, dass du ein niedriges Selbstwertgefühl hast.

Was ist der Unterschied zu Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstliebe?

Hier in der Grafik kannst du sehen, woraus sich der Selbstwert speist.

 

Was ist das Selbstwertgefühl

Alle drei Säulen nähren das Selbstwertgefühl. Was traust du dir zu? Was kannst du gut? Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten haben, das ist Selbstvertrauen.

Bei der Selbstliebe wird es schon etwas schwieriger. Oft wachsen wir ja defizitär auf, das heißt, bin ich so gut wie ein_e andere_r? Bin ich so dünn wie ein_e andere_r? Kann ich das gleiche leisten wie ein_e andere_r? Wenn wir in diesem Vergleich schlecht abschneiden und uns, bzw. unsere Leistung negativ bewerten, dann bekommen wir ein negatives Selbstbild. Aus einem negativen Selbstbild ist es schwierig Selbstliebe zu generieren. Aber es gibt immer etwas, was man an sich selbst gut findet!

Das Selbstbewusstsein ist wiederum an die beiden anderen Säulen gekoppelt: Wenn du Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten hast, deine Leistung und dich als Person als positiv empfindest, dann steigert das dein Selbtsbewusstsein. Du bist dir deiner Selbst bewusst, also das, was du kannst und das, was du bist.

Ein gesundes Selbstwertgefühl hat drei hohe Säulen.

 

Bei einem niedriges Selbstwertgefühl verhält es sich genau umgekehrt.

Das Gute ist, dass es veränderbare Größen sind! Es ist ein dynamisches Konzept und kann jederzeit beeinflusst werden.

Wie schätzt du deinen Selbstwert ein?

Du kannst dir diesen Reflexionsbogen ausdrucken und dir die folgenden Fragen beantworten. So kommst du deinem Selbstwertgefühl näher.

Klicke auf das Bild, um den Download zu starten


Was kannst du für deinen Selbstwert tun?

Jetzt kommen wir zum 1.Teil der Überschrift, dem Bei-sich-sein. Denn je mehr du über dich weißt, wer du bist, was du möchtest, was dir gut tut usw. umso höher ist auch dein Selbstbewusstsein und dein Selbstvertruaen, die ja wiederum Säulen des Selbstwertes sind.

Hierzu gehört das Wissen über eigene und fremde Emotionen, vor allem, wie du dich von fremdem Emotionen abgrenzt.

Weiterhin musst du deine Bedürfnisse kennen und sie leben, einfordern und gegebenenfalls auch verteidigen.

Grenzen setzen. Das gehört noch zu den Bedürfnissen, aber es ist so wichtig, dass ich es gesondert aufführen möchte. NEIN sagen.

Werte leben. Hast du dir schon mal Gedanken gemacht, welche Werte dir wichtig sind, wie und ob du sie lebst?

Weißt du, wer du bist? Welche Rollen füllst du aus? Freiwillig – unfreiwillig? Mache dir Gedanken über deine Rollen!

Was kannst du gut? Werde dir klar darüber, was du gut kannst im Beruf, in der Familie, bei Freunden usw. Je mehr du über deine Fähigkeiten weißt, umso größer wird dein Selbstvertrauen.

Sport machen!  – Darüber schreibe ich aber im nächsten Artikel noch etwas ausführlicher, weil es zum Thema Gesundheit und Selbstwert passt.

Sei dir deiner Selbst bewusst und vertraue auf deine Fähigkeiten.

Bleibt noch die Selbstliebe.

Wie kannst du dich selbst mehr lieben? Indem du liebevoll zu dir bist und liebevoll zu dir sprichst!

 

Ich schreibe hier noch ein paar Dinge auf, die dir vielleicht bekannt vorkommen, die aber Gift für deinen Selbstwert sind:

  • Dich mit anderen vergleichen. Manchmal kannst du es einfach nicht lassen, du schaust was andere machen und vergleichst dich automatisch. Im Grunde kannst du bei dem Vergleich nur verlieren: entweder findest du es toll, was du siehst und fühlst dich dann schlecht oder du musst das, was du siehst abwerten, um dich gut zu fühlen. In beiden Fällen verliert dein Selbstwert an Punkten. Du kannst dich immer nur mit dir selbst vergleichen, mit dir vor zwei Wochen, vor einem Jahr oder auch vor zehn Jahren. Im Vergleich siehst du vielleicht eine Oberfläche, aber du kennst die Person nicht. Die einzige, die du wirklich kennen kannst, bist du selbst. Sei stolz auf dich, wer du bist, was du fühlst, was du lebst. Sei du selbst und vergleiche dich mit dir selbst. Nur das kann dein Selbstbewusstsein erhöhen!
  • In der Gedankenspirale festhängen. Eine Spirale ist kein ewiger Kreis, der sich wie ein perpetuum mobile weiterdreht. Eine Spirale hat einen Mittelpunkt und der ist unten. Und deine Gedankenspirale zieht dich permanent ein Stück nach unten. Mit ein wenig Energie kannst du deine Gedanken beiseiteschieben und ins Handeln kommen. Werde (körperlich) aktiv. Bewege dich! Lege dir gute Musik auf die Ohren und tanze durch die Küche Das macht zum einen gute Laune und zum anderen trittst du aus deiner Spirale aus. So kannst du eine neue Perspektive einnehmen und deine Gedanken außerhalb der Spirale betrachten und neu bewerten.
  • Du bist immer für andere da. Immer. Und wo bist du? Du musst dich schon um dich selbst kümmern! Ein anderer tut es nicht! Nur du weißt, was dir gut tut!
  • JA-Sagen, wenn du NEIN meinst. Das ist mit das Schwierigste, aber sehr effektiv, wenn du deinen Selbstwert steigern möchtest.
  • Zu oft auf die Waage stellen, wenn du mit deinem Gewicht unzufrieden bist. Das gibt ein schlechtes Gefüh mit Garantie!

Das sind ein paar Aussagen, die in meiner Beratung immer wieder auftauchen und die ich auch von mir selbst kenne.

Gerade dieses NEIN-Sagen ist eine echte Herausforderung. Was, wenn der andere mich dann nicht mehr mag, wenn ich Nein sage? Also sage ich JA. Oft steckt dahinter die Angst, nicht geliebt zu werden. Aus dieser existentiellen Angst die Comfortzone zu verlassen ist eine große Lernaufgabe, aber man kann es lernen! 

Fazit und Ausblick

Das Thema Selbstwert ist viel zu komplex und kann hier nur angerissen werden. Es soll dir eine Idee geben, was alles zu einemgesunden Selbstwertgefühl gehört und welche Gedanken und Handlungen eher selbstwertschädlich sind. Das Thema Selbtwert streift so viele Lebensbereiche, sodass ich mir noch 3 spezielle Punkte herausgegriffen habe:

Der Artikel zum Thema Selbstwert und Gesundheit erschien am 07.03.2021.

Der Artikel zum Thema Selbstwert und Perfektionismus erscheint am 14.03.2021

 

Auf Instagram werde ich vereinzelt ein paar Übungen zeigen, die deinen Selbstwert steigern können oder dir Impulse geben, die passenden Fragen zu stellen.

Wenn du gezielt am Thema Selbstwert arbeiten möchtest, steht dir meine Beratung natürlich offen!

Jetzt freue ich mich über deine Gedanken zum Thema Selbstwert!