Welche Faktoren beeinflussen deine Gesundheit?

Wenn wir an Gesundheit denken, dann meist in dem Sinne, dass wir nicht krank sind. Aber Gesundheit ist mehr als nur die Abweseneheit von Krankheit. Viele Faktoren bestimmen unser Gefühl von Gesundheit.

Ernährung, Bewegungsverhalten, Stressregulation und Schlaf haben einen entscheidenen Einfluss auf unser Gesundheitsempfinden.

Weiterhin gibt es psychologische Faktoren, die sich auch auf deine Gesundheit auswirken können. Da gibt es zum einen Krankheiten wie Depressionen, die dein Gesundheitsverhalten beeinflussen können. Es gibt aber auch weniger pathologische Einflussfaktoren, die sich auch auf deine Gesundheit auswirken können. Heute lege ich den Fokus auf das Selbstwertgefühl und wie er deine Gesundheit beeinflusst.

Wie hängt die Gesundheit mit dem Selbstwertgefühl zusammen?

Es steckt schon im letzten Wortteil: Gefühl.

Gefühle beeinflussen unser Denken und Handeln. Sie bestimmen, ob wir uns wohlfühlen und ob wir mit uns zufrieden sind. Auch wenn wir schlecht über uns denken, empfinden wir uns oft als wertlos.

Kommen dir folgende Fragen oder Gedankengänge bekannt vor?

  • Habe ich das Essen jetzt verdient? Darf ich das essen?
  • Ich darf das jetzt nicht essen, ich habe meine Aufgabe nicht richtiggemacht.
  • Das Stück Kuchen kann ich mir nicht gönnen.
  • Bist du es dir wert, dass du dich um deine Gesundheit kümmerst?
  • Ich habe eh nichts abgenommen diese Woche, dann ist es ja jetzt auch egal, was ich esse.
  • Der Tag war so anstrengend, jetzt gönne ich mir eine Extraportion.

Wir bewerten ständig unser Handeln und unsere Gedanken nach gut und schlecht. Wenn unter dem Strich eine negative Bewertung stehen bleibt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir ein negatives Selbstwertgefühl haben.

Das Selbstwertgefühl setzt sich ja aus Selbstvertrauen, Selbstliebe und Selbstbewusstsein zusammen (Das kannst du auch hier noch einmal nachlesen). Die Aussagen oben beziehen sich fast alle auf die Selbstliebe und falsch verstandene Selbstliebe.

Nehmen wir das Stück Kuchen. Angenommen du hattest einen anstrengenden Tag und „brauchst“ jetzt erstmal ein Stück Kuchen, um dich wieder besser zu fühlen. Das ist im ersten Moment vielleicht so, aber bald schon kommt das schlechte Gewissen und damit das schlechte Gefühl. Das gibt wieder Punktabzug auf der Selbstliebe-Skala und drückt damit auch auf das Selbstwertgefühl. Das Stück Kuchen gibt dir zwar kurzfristig ein gutes Gefühl, aber langfristig schadet es dir.

Es hat nicht nur einen negativen Einfluss auf dein Selbstwertgefühl, sondern auch einen gesundheitlichen. Langfristig bringt dir die Strategie mit dem Kuchen-Essen mehr Kalorien ein, als du benötigst. Das wiederum schlägt sich auf dein Gewicht um, wenn du keine regulierenden Maßnahmen ergreifst. Wenn du mit der Zeit zunimmst, kann sich dadurch dein schlechtes Gefühl über dich verstärken und du landest in einem Kreislauf: Schlechtes Gefühl – Essen – gutes Gefühl – schlechtes Gewissen – schlechtes Gefühl und es beginnt wieder von vorne.

Mit der Zeit kann das ein Übergewicht manifestieren und damit zusammenhängende Krankheiten. Das können zum Beispiel sein:

  • Diabetes Typ 2
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Hyperglykämie
  • und andere

So kann sich ein niedriges Selbstwertgefühl auf die Gesundheit auswirken.

Disclaimer: Nicht jeder, der ein niedriges Selbstwertgefühl hat, leidet an Übergewicht und nicht jeder Übergewichtige hat ein negatives Selbstwertgefühl!

Selbstwertgefühl und Ernährung

Bei der Lebensmittelauswahl lassen wir uns von unseren Gefühlen leiten. Geht es uns schlecht, dann wählen wir eher fett- und zuckerreiche Lebensmittel, die geben uns dann ein gutes Gefühl – wir gönnen uns was.

Was machen aber selbtwertpositve Menschen anderes, als selbstwert Negative?

Der Unterschied liegt in der Bewertung. Bei Menschen mit eher negativen Selbstwertgefühl setzt nach dem Essen dann eine Gedankenspirale aus verschiedenen Gefühlszuständen ein. Das kann über Schuldgefühle, Scham und Wut und das Gefühl, wieder alles falsch gemacht zu haben, alles sein. Menschen mit einem eher positiven Selbstwertgefühl haken die Sachen einfach ab und gut ist. Morgen ist ein neuer Tag.

Geht es uns besonders gut, kann genau das gleiche passieren. Weil wir uns gut fühlen, gönnen wir uns das Stück Kuchen, das haben wir uns schließlich verdient. Das kann in der gleichen Gedankenspirale aus Schuld, Scham, Wut und Resignation enden.

Selbstwertgefühl und Stress

Bei der Stressregulation gibt es auch unterschiedliche Strategien, gesundheitsdienliche und gesundheitsschädliche. Menschen mit einem negativen Selbstwertgefühl greifen eher zu gesundheitsschädlichen Strategien der Stressbewältigung, z.B. Essen, Zocken, TV zum Abschalten, stundenlanges Surfen im Internet.

Langfristig wirkt sich dieses Verhalten negativ auf die Gesundheit und das Selbstwertgefühl aus.

Selbstwertgefühl und Schlaf

Wer Körper und Geist zu wenig Zeit zum Regenerieren gibt, handelt gesundheitsschädlich. Du weißt bestimmt, wie es sich anfühlt, unausgeruht zu sein oder unter Schlafmangel zu leiden. Zu wenig Schlaf wirkt sich auf die Lebensmittelauswahl und auf das Bewegungsverhalten aus. Auch leidet der Körper bei Schlafentzug unter Stress. Da sind alles Faktoren, die wiederum das Selbstwertgefühl beeinflussen.

Häufige Aussagesätze, die den Schlaf und das Selbstwergefühl betreffen sind z.B.

Ich habe keine Zeit zum Schlafen/Ausruhen, ich muss arbeiten.

Ich muss erst die Aufgabe erledigen, dann kann ich mich ausruhen.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Ich habe wieder gar nichts geschafft, weil ich so müde bin.

Ich kann dir hier den Tipp geben, lieber etwas mehr zu schlafen und dir mehr Pausen einzuräumen. Im Endeffekt brauchst du für eine Aufgabe, die du müde erledigst, länger.

Selbstwertgefühl und Bewegung

Auch die Sache mit der Bewegung wird immer schwieriger, je weniger man es sich wert ist, gesund und fit zu sein. Falls du an Übergewicht leidest, fällt es dir wahrscheinlich schwer, dich zum Sport aufzuraffen, die Bewegung wird immer beschwerlicher und schließlich landest du in der Resignation: „Es hat doch eh keinen Wert! Ich bin halt, wie ich bin!“

Wenn du 10 Kg Übergewicht hast kann das mit der Selbstliebe schon schwer werden. Findest du doch noch schön/attraktiv? Wenn du dich weniger schön findest, findest du dann auch, dass du andere Dinge nicht mehr so gut hinbekommst? Das Selbstvertrauen bröckelt.

Was tust du?

Du hast zwei Möglichkeiten:

  • Das bisherige Verhalten beibehalten
  • Dein Verhalten ändern

Erst wenn du erkennst, dass dein bisheriges Verhalten gesundheitsschädlich war und du die Verantwortung dafür übernimmst, kannst du etwas ändern!

Überdenke dein Essverhalten, dein Bewegungsverhalten, deine gesundheitlichen Entscheidungen: Sind sie deiner Gesundheit dienlich oder schädlich?

Was kannst du tun? – 3 Tipps

  1. Bewusst zu werden, welche Automatismen bei dir abgespult werden. Wie denkst du über dich? Bist du es dir wert, gesund zu sein?
  2. Beobachte dein Essverhalten. Welche Rolle spielen deine Gefühle bei der Lebensmittelauswahl?
  3. Mach dir einen Plan für stressige Zeiten – Was will ich essen, wenn ich abends nach Hause komme? Welche Strategien helfen mir, um nicht in alte Muster zurückzufallen?

Welche gesunden Entscheidungen kannst du heute für dich treffen?

Ich hoffe, dass du nun einen Einblick bekommen hast, wie das Selbstwertgefühl mit deiner Gesundheit zusammenhängt! Ich freue mich sehr, wenn du den Artikel teilst und deinen Freunden zeigst!